Montag, 25. Juni 2012
Brigtte * - Der Name wurde geändert.
Große Teile meiner ungewöhnlichen Berufswelt verbrachte und verbringe ich in der Peripherie der esoterischen Verlags- und Geschäftswelt gibt es manches Originelle zu erzählen. Diese Story ist eine dieser unvergesslichen Anekdoten.
Ja, jetzt werden durch dieses schöne Gabriele-Springer-Bild Erinnerungen in mir wach an ein spätabendliches Telefonat mit einer Dame, die mich auf einer Astromant –Hotline erreichte.
Damals hatte die Medien-Welt mich eingeholt, ich war durch Auftritte in allen Medien per 0190er Nummer im Beratungs-Geschäft, Astromant bzw. mein echter Name war bei Party-Vermittlern bekannt, durch Werbung im Video-Text, der TV-Werbung. Ich hatte mit diversen Anbietern Verträge. Das Geschäft war interessant für beide Seiten. .
Ich muss das erwähnen, sonst kann meinen LeserInnen gar nicht klar werden, wie solche ein Gespräch entstehen konnte.
Es klingelte spätabends, mein Schichtende stand kurz bevor.
Da meldete sich Brigitte* aus Stuttgart**
„Hier ist Brigitte. Meine Freundin hat gesagt, ich sollte sie unbedingt in meiner Sache anrufen. Ich habe sie und ihren technischen Tarot im Video-Text gefunden; sie meint aber ich sollte sie unbedingt persönlich sprechen!
Ja, und jetzt … habe ich sie dran und weiß gar nicht wie ich das Gespräch anfangen soll. Wie macht man denn so etwas wie „Tarot am Telefon“?“
„Ganz einfach“, sagte ich. „Das ist wie ein Gespräch mit einem guten Freund. Sie haben ihre Karten, sie mischen und ich deute den Tarot für Sie. Oder ich mische und ziehe hier meine Karten. Anfangen sollten wir dabei so, dass Sie es sich zunächst einmal bequem machen. Holen Sie sich ein Kissen, einen Piccolo und legen Sie Ihre Beine hoch. Geben Sie mir vorher Ihre Geburtsdaten und sagen Sie mir, wenn Sie zum Sofa zurückgekehrt sind.“
Genau so geschah es. Als sie zurückkehrte, hatte ich ihr Kosmogramm im PC vor Augen. Der Piccolo wurde geöffnet. Ich animierte sie, eine Zigarette zu rauchen und mich einfach nur erzählen zu lassen.
„Sie haben einen großen Sozial-Faktor, es sind schwierige Jugendjahre zu erkennen. Ein Vater der nie richtig da war und eine herbe Mutter, die Ihnen nie etwas von der Freude erzählt hat und sie eher blockiert hat. Sie sind mehrsprachig. Gute Auffassungsgabe, Sie könnten eine gute Geschäftsfrau sein, Sie werden von Männern kaum verstanden. Auf die Aspekte ****, die mich das sagen lassen, komme ich später zurück. Sie sind eine attraktive, körperlich schöne Frau. Was möchten Sie ändern?“
„Ach, ja, Sie haben Recht. Unternehmer-Haushalt, mittlere Spedition***, beide Eltern angespannt. Realschule. Keine Zeit für Liebschaften. Plötzlich stand die Firma vor dem Aus und der Vater verstarb. Und da kam meine soziale UND meine unternehmerische Ader durch. Damals habe ich eine Versammlung einberufen und den Beschäftigten den reinen Wein eingeschenkt. Ich liess jeden gehen, der gehen wollte. Es gab für Jahre kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld.
Liebschaften? Keine Zeit für so etwas. Ich habe aus der Firma mit dem Branchenplatz 200 eine Firma gemacht, die unter den ersten Zwölf der Branche ist. Es geht mir gut.
Ja, und dann habe ich mir den Beat zugelegt!“
„Wie bitte? Sie haben sich einen Schweizer „zugelegt“?“
„Ja!“ sagte sie und wollte bei dem Ausdruck bleiben. Sie wurde bei Spediteurs-Tagungen dauernd angebaggert.und hat den Beat deswegen geheiratet.
„Pah!“ Ich blies vor Vergnügen die Backen auf. „Brigitte, Sie können doch das Bild eines jungen Schauspielers auf den Schreibtisch stellen und sich einen goldenen Ring an die Hand tun.
„Nein, ach nein, der Beat war ja so weit immer ganz nett. Und das Geschäftliche klappte ja auch, ich habe ihm bei Schaffhausen eine Filiale eingerichtet. Und jetzt hat er mich betrogen, der Schuft! Und belogen hat er mich auch!“
„Brigitte, was ist vorgefallen? Wie sind sie darauf gekommen?“
„Ich bin immer alle paar Monate hinunter gefahren, habe die Bücher kontrolliert. Dabei fielen mir Fernmelde-Rechnungen auf, die immer mit denselben Daten-Angaben zu tun hatten. SMS, Emails usw. usw. …Ich habe diese Nummer angerufen, da war eine Frau dran. Ich beauftragte einen Detektiv, der berichtet von regelmäßigen Treffs. Da fragte ich den Beat Hast Du eine Beziehung? Und er sagte Nein. Der Schuft.“
„Moment mal, Brigitte, legen Sie sich doch einfach mal zurück. Ich erkläre Ihnen wie Männer-Vokabeln zu verstehen sind. Der Beat hat nicht gelogen, nach Männer-Verständnis. Er hat damit sagen wollen „Ich habe keine Beziehung, die unsere Ehe gefährdet!“
Das war der Moment, für den Brigitte die zweite Zigarette brauchte.
„Brigitte, sehen Sie mal Folgendes. Sie sind eine schöne Frau und sicher auch eine Person, die man gern ums sich hat. Der Beat heiratet sie. Sie schicken ihn mehr als tausend Kilometer weg. Wiedersehen gibt es alle halbe Jahre. Brigitte… was haben sie sich dabei gedacht?“
„Wieso? Was meinen Sie?“ fragte sie tatsächlich.
„Tja, Brigitte. Sowas geht ein paar Wochen, ein kurze Zeit von Monaten, gut. Aber dann entsteht auf der Stirn von Beat eine Inschrift, die heißt Ich erlebe ein Defizit! Und automatisch wird das von einer Person gesehen, die auch ein Defizit empfindet. Die beiden finden sich schneller als sie glauben. Und das Defizit wird auf dem Pkw-Rücksitz, in Tagungs-Hotels, Motels, oder im Sommer im Freien aufgearbeitet.“
„Ja, und… was mache ich denn jetzt?“ fragte sie, konnte aber schmunzeln wegen dieser Frage.
„Malediven!“ war meine Antwort. „Oder ein anderer Ort, den sie beide mögen. Der sollte weit weg vom Wohn- und Arbeitsort sein. Ein Geldproblem haben Sie nicht. Also ab! Sie haben doch Prokuristen usw., die Firma wird nicht auseinander brechen, wenn sie mal 3 bis 6 Wochen weg sind. Und noch eines muss sich ändern.“
„Was wäre das?“ fragte sie.
„Der Beat muss etwas über Brigitte erfahren!“
„Was wäre das?“ fragte sie.erneut.
„Also,“ sagte ich, „ich will Ihnen das am eigenen Bild erklären. Und wenn Sie dem Beat so richtig im Innersten verziehen haben, dann muss/darf der einen kleinen Hinweis auf die innerste Brigitte kriegen.
Sehen Sie mal, wir beide reden doch jetzt eine Weile recht intim. Stellen Sie sich doch, wenn es Ihnen nicht sehr schwer fällt, vor, dass ich ein ansehnlicher unterhaltsamer Mann bin, der mit Ihnen auf so einer Tagung ist.
Wir unterhalten uns angeregt, bis die ersten sich an die Bar zurückziehen. Auch wir gehen zur Bar. Sie haben längst gemerkt, dass Sie mir gefallen. Dauernd schauen Sie auf meinen Mund, oft schütteln Sie Ihr Haar für mich… Mehr brauchen Sie gar nicht tun, und ich brauche nicht zu „baggern“.
Natürlich kommt irgendwann auch diese delikate 3-Minuten-Phase mit dem Abschied auf dem Flur vor ihrer Zimmertür. Dass wir uns jetzt küssen, ist klar. Und es wird kein Bruder-Schwester-Kuss sein. Aber weil ich etwas über Ihr Kosmogramm weiß, lasse ich mir Zeit. Ich nehme Ihnen den Schlüssel aus der Hand, öffne die Tür und schiebe sie sanft ins Zimmer.
Das Licht bleibt aus. Nachdem die Tür ins Schloss fällt, stehen wir im Halbdunkel einander gegenüber. Das dauert aber nur einen Atemzug lang. Denn ich drehe sie an den Schultern zur Wand, greife nach vorn und schmeichele Ihren Brüsten. Dann hebe ich Ihre Arme mit einer Hand über Ihren Kopf und halte Ihre Hände dabei über Kreuz. Meine andere Hand hebt Ihren Rock und findet durch die Textilien Ihren Schritt.
Wir sprechen kein Wort, weil Sie wissen, dass Sie mir jetzt Lust bereiten wollen. Vorspiel wäre Ihnen heute ein Gräuel.
Sie sind eine Frau, die weiß was zu tun ist, wenn eine Hand in Ihrem Nacken ruht!“
Eine ganze Weile habe ich mir ihren Atem angehört, der schneller wurde als der Atem, den ich hörte, wenn sie sprach oder rauchte… Sie atmete entspannt aus.
„Gute Nacht!“ kam dann durch den Hörer. Die Stimme… ja, sie hatte sich verändert.
Nachsatz:
Wir haben uns später nochmals gesprochen. Sie gönnten sich eine längere Kreuzfahrt und widmeten sich einander. Sie ist mit Ihrem Beat glücklich geworden. Allerdings wurde eine neue Büro-Lösung gefunden.
*Name geändert
**Ort geändert
*** Branche geändert
**** Aspekte sind Abstände der Zeichen im Horoskop-Formular, die Rückschlüsse des Astrologen auf Temperament-Stufen, Gemüts-Verfassungen und Sexual-Verhalten zulassen. In diesem Brigitte-„Fall“ waren das Abstände, wie ich sie in manchem Frauen-Kosmogramm und auch in manchem Manager-Kosmogramm gefunden habe. Die Deutungserfahrung lässt mich da ganz sicher sein.
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